Spielschar Mussum führt „Willi, dat Prachststück“ auf

Bocholt. Seit drei Monaten probt die Spielschar Mussum für die Aufführung des plattdeutschen Schwankes „Willi, dat Prachtstück“. „Es klappt schon ganz gut“, sagt Spielleiter Franz Schmeink – und bis zur Premiere am 23. Oktober sei es ja auch noch ein bisschen hin.

Während die acht Darsteller intensiv die Dialoge proben, bauen die Bühnenbildner der Theatertruppe im Raum nebenan ein Bett zusammen. Die Requisite wird später auf der Bühne stehen.

In dem Dreiakter von Avery Hopwood in der plattdeutschen Bearbeitung von Manfred Hinrichs geht es Beim Posen überrascht um Friederike (Kerstin Stratmann). Die will sich schon nach nur zwei Ehejahren wieder von ihrem Mann Willi (Josef Benning) trennen, weil er ihr zu brav ist. Die aufregende Zeit sei vorbei und Willi mutiere zu einem ruhigen und biederen „Prachtstück“, meint sie.

Der enttäuschte Mustergatte befolgt den Rat seines Freundes Hans (Olaf Schmeing), seine Frau durch einen Seitensprung eifersüchtig zu machen. Leider geht das, wie könnte es auch anders sein, nicht nur wegen einiger zu viel getrunkener Cocktails schief. Beim Einüben kompromittierender Posen mit Hans’ Ehefrau Hermine (Maria Loskamp) überrascht Friederike ihren Mann Willi und packt flugs ihre Sachen.

Ob es doch noch ein Happy End gibt, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Erstmals werden die beiden „Neulinge“ Achim Krasenbrink – er spielt Ferdinand Eggers – und Markus Liebrand (Möbelpacker Paul) mit der Mussumer Zwei „Neulinge“ Laienspielschar auf der Bühne stehen. Mit dabei sind auch Ulrike Biskup als Dienstmädchen Luise, Ludger Benning als Möbelpacker Schorsch und Mareike Kruse, die souffliert.

Für das Bühnenbild sind Stephan Terhardt, Franz Bollwerk und Claudia Schmeink zuständig. In der Maske kümmern sich Annette Wiesmann, Josef Sondermann und Carina Grallert um Schminke und Kostüme.

Die Spielschar Mussum wurde 1949 gegründet und hat bis auf wenige Ausnahmen in den 70er-Jahren jährlich ein Stück aufgeführt. Nachwuchssorgen haben die Laienspieler nicht. Es gebe rund 20 Jugendliche, die schon bei kleineren Auftritten, zum Beispiel beim Landjugendfest, Bühnenerfahrungen sammeln, sagt Franz Schmeink.

Autor: Theo Theissen
Quelle: BBV-net vom 12.10.2011